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Inklusivität im Eishockey

Zwölf Spieler, die jeweils mit Schlägern bewaffnet sind und sich um den kleinen schwarzen Puck rangeln. Kaum eine andere Sportart gilt als so gewaltgeladen wie Eishockey. Es gibt regelmäßig Ausschnitte von Spielen, in denen sich die Mannschaften eine wahre Schlacht liefern. Dass es dabei noch um Sport geht, könnte man bei dem Anblick schnell vergessen. Und das gilt nicht nur für das amerikanische Eishockey und die NHL, sondern auch für die Ligen innerhalb Deutschlands. So mag es auf den ersten Blick schwer vorstellbar zu sein, dass gerade in dieser Sportart Inklusion betrieben wird. Aber wer dachte, dass Eishockey nur ein exklusiver Sport für hart besonnene Kerle ist, unterläuft einem Irrglauben.

Wir möchten diesen Artikel dafür nutzen, um einen Blick hinter die Kulissen der eisigen Bühne zu werfen. Wie sieht es mit der Inklusion der LGBTQ-Community in einer der härtesten Sportarten der Welt aus? Wirkt sich die „Eingliederung“ in irgendeiner Form auf den Zusammenhalt der Mannschaft aus? Anhand der folgenden Punkte wollen diesen und weiteren Fragen auf den Grund gehen:

  1. Allgemeine Situation im Mannschaftssport
  2. LGBT und gesellschaftliche Trends
  3. Transgender-Politik der IIHF
  4. Bedeutung der Inklusivität im Eishockey

1. Allgemeine Situation im Mannschaftssport

Während in den vergangenen die LGBTQ-Community immer mehr in den Vordergrund gerückt ist, gab es auch im Sport zahlreiche Outings. Ein Szenario, das vor gut zehn Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Nicht, weil es dem Mannschaftsgeist geschadet hätte – vielmehr aus dem Grund, dass zu dieser Zeit mit einem Coming Out ein enormer gesellschaftlicher Druck verbunden gewesen wäre. Als das Thema noch nicht in aller Munde war, scheuten sich viele davor, sich öffentlich zu ihrer Sexualität zu bekennen.

Und heute?

Sicher gibt es auch heute noch zahlreiche Spieler, die ihre Sexualität aufgrund verschiedener Gründe verschweigen. Dass es dem Mannschaftssport als solchen aber in keiner Weise schadet, haben in jüngster Vergangenheit diverse Spieler bewiesen. In der DEL (Deutsche Eishockey Liga) gab es bisher zwar noch kein Coming Out, dafür aber in der DHB (Deutscher Hockey Bund). Der Kapitän der Deutschen Mannschaft trug beim Auftakt der WM in Indien eine Regenbogenbinde und erhielt dafür internationalen Zuspruch. Ein möglicher Grund, warum es viele Spieler weiterhin verschweigen, ist die Angst, dass Gegenspieler sie auf dem Feld damit konfrontieren und provozieren könnten.

2. LGBT und gesellschaftliche Trends

Innerhalb der vergangenen Jahre hat kaum ein anderes gesellschaftliches Thema so viel Aufmerksamkeit wie LGBTQ erhalten. Die Regenbogenfahne als Zeichen der Zugehörigkeit oder Unterstützung ist international zu einem Statussymbol geworden. Aus einer einstigen Randgruppe ist eine große Community geworden, die sich für Akzeptanz und Toleranz einsetzt – und das mit Erfolg. Ein Blick auf die Welt des Online-Dating zeigt schon, dass es mittlerweile auch zahlreiche Transgender Dating Seiten und Apps gibt. Und auch in der Welt des Sports muss sich niemand dafür schämen, solche Seiten den gewöhnlichen Dating-Plattformen vorzuziehen. Unsere Gesellschaft ist diesbezüglich zum Glück wesentlich toleranter und offener geworden. Während es vor Jahren noch skeptische Blick gab, werden Outings heute bejubelt und von der Masse unterstützt.

3. Transgender-Politik der IIHF

Aber wie sieht es hinter den Kulissen des IIHF (Internationaler Hockeyverband) aus? In Deutschland beteiligten sich viele verschiedene Hockeyligen aus Deutschland am #SportPride2021 und auch im Folgejahr. Sie alle sind dem IIHF unterstellt und hätten ohne dessen Zustimmung kaum daran teilnehmen können. Dass der internationale Hockeyverband vollkommen fein mit LGBTQ ist, bewies auch 2021 Luke Prokop, der aktiv in der NHL spielt. Die IIHF unterstütze sein Coming Out und stellte sich der weiteren Karriere des Spielers nicht in den Weg. Und erst vor Kurzem lief, wie schon erwähnt, der Kapitän der Deutschen Hockey-Nationalmannschaft bei der WM mit einer Regenbogenbinde auf. Der internationale Hockeyverband verfolgt demnach eine offene Transgender-Politik und heißt die LGBTQ-Community in den verschiedenen Hockeyligen herzlich willkommen.

4. Bedeutung der Inklusivität im Eishockey

Es ist zwar bisher noch zu keinem Coming Out innerhalb der DEL (Deutsche Eishockey Liga) gekommen. Dass Inklusion im Eishockey aber eine wichtige und ernste Rolle spielt, zeigen unter anderem die Spieler, die sich innerhalb der NHL und der somit bekanntesten Eishockeyliga geoutet haben. Sie haben den Schritt gewagt, den andere Spieler sich vor zehn Jahren erst nach dem Ende ihrer Karriere getraut haben. Heute gibt es im Eishockey eine aktive Community für Inklusion und auch die wird von sämtlichen Bereichen durch den internationalen Hockeyverband unterstützt. Hinter den Kulissen des harten Sports werden somit sämtliche Hebel für mehr Akzeptanz in Bewegung gesetzt.

Zusammengefasst

Es mag stimmen, dass sich im Vergleich zu anderen Sportarten bisher nur wenige Eishockeyspieler geoutet haben. Das liegt aber nicht daran, dass sie damit das Aus ihrer Karriere verkünden, sondern daran, dass sie persönliche Ängste zu haben scheinen. Denn von Seiten des IIHF stellt es keinerlei Probleme dar, auf dem Eis zu glänzen und gleichzeitig schwul zu sein. Ganz im Gegenteil, denn der internationale Hockeyverband setzt sich in sämtlichen Ligen für mehr Toleranz ein.


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